Ausstellung "Widerstand hat viele Gesichter"

Remember Resistance 33-45

Ausstellung des preisgekrönten Kunst-Projekts

der Klassen 10 a/b

Die Ausstellung in der Waldschule Hagen

Die Schülerinnen und Schüler freuen sich über die Ausstellung ihres Projekts
"Widerstand hat viele Gesichter"
in der Aula des B-Gebäudes der Waldschule Hagen.

Mitglieder der Widerstandsgruppe "Weiße Rose"

Die „Weiße Rose“ gilt als eine der bekanntesten Widerstandsgruppen gegen den Nationalsozialismus. Die Gruppe von größtenteils Studierenden verteilte Flugblätter in München, Wien und Hamburg, in denen sie zum Widerstand gegen den Nationalsozialismus und Hitler aufriefen. Für ihren Einsatz gegen das NS-Regime wurden die Mitglieder Sophie Scholl, Hans Scholl, Alexander Schmorell, Willi Graf, Christoph Probst und Kurt Hubert 1943 von den Nationalsozialisten hingerichtet.

Text in Bearbeitung

Geschwister Scholl: Hans *1918 in Ingersheim, Württemberg - Sophie *1921 in Forchtenberg - Mitglieder der "Weißen Rose" erstellten und verteilten Schriften und Flugblätter - 1943 während einer Flugblattaktion an der

an der Münchner Universität festgenommen - im Februar 1943 vom Volksgerichtshof zum Tod durch die Guillotine verurteilt - im Strafgefängnis München-Stadelmann enthauptet

Traute Lafrenz:  1919 in Hamburg -Mitglied der "Weißen Rose" in Hamburg und München - erstellte und verteilte Schriften und Flugblätter - verhaftet und als Mitwisserin zur Gefängnisstrafe verurteilt - 1945 von Amerikanern befreit -2019 als letzte Überlebende der "Weißen Rose" mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt - lebt in den USA


Alexander Schmorell, geboren 1917 in Orenburg (Russland), ermordet 1943 in München

Alexander Schmorell entstammte einer deutsch-russischen Familie und wuchs zweisprachig auf. Nach seinem Wehrdienst studierte er Medizin, zunächst in Hamburg und dann in München. In München freundete er sich mit Hans Scholl und Willi Graf an, mit denen er die ersten Flugblätter produzierte und verteilte. Er gilt damit als Mitbegründer der Widerstandsgruppe "Weiße Rose", die seit 1942 zum Widerstand gegen das NS-Regime und zur Beendigung des Krieges aufruft. 1943 wurde er festgenommen und vom Volksgerichtshof zu Tode verurteilt. Alexander Schmorell wurde 1943 im Alter von 25 Jahren in München enthauptet. 



Frauen im Widerstand:

Cato Bontjes van Beek, Hannah Kaminski, Maria Terwiel, Gertrude Koch, Elisabeth Abegg

Cato Bontjes von Beek, geboren 1920 in Bremen, hingerichtet 1943 in Berlin-Plötzensee

Cato Bontjes von Beek wuchs in Fischerhude nahe Bremen auf. Sie entstammt einer progressiv eingestellten Künstlerfamilie, die den Nationalsozialismus als großes Unheil betrachtete und dies den Kindern schon früh so mitgab. 1937 zog sie nach Berlin und schloss sich der Widerstandsgruppe "Rote Kapelle" an. Die Gruppe produzierte Flugblätter und Schriften gegen das Nationalsozialistische Regime. Im Sommer 1942 wurde sie im Zuge einer Verhaftungswelle festgenommen und nach dem Todesurteil 1943 wegen Landesverrat im Alter von 22 Jahren in Berlin-Plötzensee hingerichtet. 


Maria Terwiel - geboren 1910 in Boppard am Rhein, hingerichtet 1943 Berlin Plötzensee

Maria Terwiel war eine katholisch-jüdische Widerstandskämpferin, die zusammen mit ihrem Verlobten Helmut Himpel zum Widerstandskreis 'Rote Kapelle' gehörte. Sie versteckte jüdische Menschen und verschaffte ihnen neue Ausweise und Lebensmittelkarten. Sie verbreitete verschiedene Flugschriften und klebte Zettel mit Protesten gegen das Nazi-Regime. Beide wurden am 13. Mai 1943 wegen Landesverrat im Hinrichtungsraum des Gefängnisses Berlin-Plötzensee enthauptet. 


Hannah Karminski, geboren 1897 in Berlin, gestorben 1943 im KZ Auschwitz-Birkenau 

Hannah Karminski wurde 1897 als Tochter eines Bankiers in Berlin geboren. Nach ihrer Ausbildung zur Erzieherin in Berlin und der Weiterbildung zur Sozialarbeiterin war sie zunächst Leiterin des Jüdischen Mädchenclubs in Frankfurt. Zurück in Berlin übernahm sie die Geschäftsführung des Jüdischen Frauenbundes und arbeitete bei der Reichsvertretung der Juden. Bis zum Verbot des Bundes 1939 setzte sie sich vor allem für die Ausbildung und Berufstätigkeit von jüdischen Mädchen und Frauen ein und unterstützte nach dem Ausschluss von jüdischen Mädchen und Frauen von den öffentlichen Ausbildungsinstitutionen 1933 den Aufbau des Jüdischen Seminars zur Ausbildung von Kindergärtnerinnen, Hortnerinnen und Kinderpflegerinnen. Nach der Schließung des Seminars übernahm sie eine führende Rolle in der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland und verhalf etwa 10.000 jüdischen Kindern aus Deutschland, Österreich und der Tschechoslowakei zur Flucht nach England. Im Dezember 1942 wurde Hannah Karminski verhaftet und mit dem Osttransport nach Ausschwitz-Birkenau deportiert. Im Sommer 1943 wurde sie dort ermordet. 


Elisabeth Abegg - geboren 1882 in Strassburg, gestorben 1974 in Berlin (ohne Bild)
Elisabeth Abegg war Geschichtslehrerin und Gegnerin des Nationalsozialismus. Sie wehrte sich offen gegen den Einfluss der Nationalsozialisten und der Herabwürdigung von jüdischen Schülerinnen am Luisen-Oberlyzeum, einer angesehenen Berliner Lehranstalt für Mädchen. Nach ihrer Strafversetzung und kurz darauf folgenden Versetzung in den Zwangsruhestand nutzte sie ihr privates Netzwerk, um jüdische Menschen zu verstecken und ihnen zur Flucht zu verhelfen. Selbst unter ständiger Beobachtung der Gestapo organisierte sie Quartiere, Lebensmittelmarken, Geld und unterrichtete jüdische Kinder in ihrem Arbeitszimmer. Sie rettete so etwa 80 jüdischen Menschen das Leben. Sie überlebte die NS-Zeit und erhielt 1957 das Bundesverdienstkreuz. 1974 starb Elisabeth Abegg im Alter von 92 Jahren in Berlin.


Widerstand im Alleingang: Otto & Elise Hampel und Georg Elser

Gertrud Koch, genannt Mucki, geboren 1924 in Köln, gestorben 2016 in Köln

Muckis Vater war Mitglied der KPD, seit 1933 häufig verhaftet und schließlich im KZ Börgermoor ermordet. Mucki selbst war bereits in ihrer frühen Jugend Mitglied der Roten Jungpioniere. Sie weigerte sich, nach der Gleichschaltung der Jugendorganisationen dem Bund Deutscher Mädel beizutreten und gründete eine Edelweißpiratengruppe in Köln. Die Gruppe produzierte und verteilte Flugblätter und schrieb Parolen gegen den Faschismus auf Häuserwände. Nach dem spektakulären Flugbattregen aus der Kuppel des Kölner Hauptbahnhofs wurde sie 1942 von der Gestapo verhaftet und im Gestapo-Gefängnis in Brauweiler in Einzelhaft misshandelt und gefoltert. Wohl durch ein Versehen wurde sie 1943 aus dem Gefängnis entlassen und konnte mit ihrer Mutter untertauchen. Ihre Geschichte erzählte sie erstmals im Jahr 2000 und berichtete in Schulen die NS-Zeit. 2011 erhielt sie das Bundesverdienstkreuz. Sie starb im Alter von 92 in Köln. 

Otto und Elise Hampel

Otto - geboren 1897 in Mühlbock, Elise - geboren 1903 in Bismark/ Altmark, beide hingerichtet 1943 in Berlin-Plötzensee

Nach dem Tod von Elises Bruder während des deutschen Angriffs auf Frankreich wendeten sich Elise und Otto gegen das NS-Regime. Sie schrieben Postkarten und handschriftliche Flugblätter, die sie in Berliner Hauseingängen, Postkästen und Treppenhäusern verteilten. Darin riefen sie zum Widerstand gegen den Nationalsozialismus und Hitler auf. Sie wurden denunziert, verhaftet und 1943 wegen Landesverrat in Berlin-Plötzensee hingerichtet. 


Georg Elser, geboren 1903 in Hermaringen (Baden-Württemberg), ermordet 1945 im KZ Dachau

Der Schreiner Johann Georg Elser war seit 1928/28 Mitglied des roten Frontkämpferbundes, dem Wehrverband der Kommunistischen Partei Deutschlands in der Weimarer Republik und lehnte den Nationalsozialismus von Anfang an ab. Schon früh sah er die Kriegsabsichten Hitlers sehr deutlich. Um diesen Krieg zu verhindern, entschloss er sich, Hitler, Göring und Göbbels zu töten. Im Münchner Bürgerbraukeller präparierte er tragende Säulen mit Sprengstoff, den er am 8. November 1923, dem Jahrestag des Putschversuches Hitlers, zündetet. Hitler entgeht dem Anschlag nur knapp. Georg Elser wurde verhaftet und ins KZ Dachau verbracht. Nur wenige Tage vor Kriegesende 1945 wurde er dort ermordet. 


Widerstand in Militär, Justiz und Kirche: Claus Schenk Graf von Stauffenberg, Hans von Dohnanyi und Dietrich Bonhoeffer


Claus Schenk Graf von Stauffenberg, geboren 1907 in Jettingen, Bayern, hingerichtet 1944 durch Erschießung in Berlin

Claus Schenk Graf von Stauffenberg lässt sich dem militärischen Widerstand zuordnen. Er war deutscher Offizier in der Wehrmacht und anfangs Befürworter von Adolf Hitler und dem NS-Regime. Während des Krieges änderte sich seine Haltung und er erkannte den verbrecherischen Charakter des Nationalsozialismus. Im September 1943 wurde er nach einer schweren Verwundung als Stabschef in das Allgemeine Heeresamte berufen und hatte so Zugang zu Lagebesprechungen im Führerhauptquartier. Gemeinsam mit weiteren ranghohen Militärs baute er ein militärisch-oppositionelles Netz auf, das den Umsturz plante. Nach mehreren missglückten Attentatsversuchen auf Hitler, entschloss sich Stauffenberg, selbst einen Anschlag auszuführen. Am 20. Juli 1944 platzierte er einen Sprengsatz im Besrechungsraum des Führerhauptquartiers: Hitler überlebte die Detonation. Stauffenberg und seine Mitverschwörer wurden noch in derselben Nacht wegen Hoch- und Landesvertrats erschossen.

Das Attentat ist zum Symbol des deutschen Widerstandes gegen den Nationalsozialismus und Adolfs Hitlers Schreckensherrschaft geworden.


Hans von Dohnanyi - Text in Bearbeitung -

* 1902 in Wien - Jurist im Reichsjustizministerium Berlin und Reichsgerichtsrat in Leipzig - Kopf des politischen und militärischen Widerstands - führte Buch über NS-Verbrechen -

erhängt im April 1945 im KZ Sachsenhausen


Dietrich Bonhoeffer, geboren 1906 in Breslau, hingerichtet auf persönlichen Befehl Hitlers im April 1944 im KZ Flossenbürg

Dietrich Bonhoeffer war ein lutherischer Theologe, der bereits 1933 mit seinem Aufsatz 'Die Kirche vor der Judenfrage' gegen die Ideologie des NS-Regimes wandte und zum Widerstand aufrief. Er schloss sich der oppositionellen 'Bekennenden Kirche' an und betreute die Ausbildung von Pastoren - illegal, nachdem die Nazis 1937 sein Predigerseminar geschlossen hatten. Er trat für den christlichen Widerstand ein. Über seinen Schwager Hans von Dohnanyi kam er in Kontakt zu weiteren heimlichen Gegnern Hitlers und arbeitete für den Widerstand. Nach einigen gescheiterten Anschlagsplänen von Wehrmachtsoffzieren wurde er von den Nationalsozialisten dem Widerstand zugeordnet und 1943 verhaftet und ins Untersuchungsgefängnis Berlin-Tegel verbracht. Anfang 1945 wurde er zunächst ins KZ Buchenwald, dann ins KZ Flossenbürg verlegt. Kurz vor dem Ende des Krieges ordnete Hitler die Hinrichtung aller noch lebenden Beteiligten des Attentats vom 20. Juli an, zu denen auch Bonhoeffer gezählt wurde. Dietrich Bonhoeffer gilt heute als das Symbol des christlichen Widerstands gegen die Terrorherrschaft - einem Widerstand, den die allermeisten katholischen und evangelischen Christen in Deutschland sonst nicht geleistet hatten.



Widerstand eines Unternehmers: Oskar Schindler

Oskar Schindler  - Text in Bearbeitung -

* 1908 in Zwittau (heute Tschechien) - Unternehmer - bewahrte zusammen mit seiner Frau Emilie circa 12000 in seiner Emaille-Fabrik angestellten jüdischen Zwangsarbeiter*innen 

vor der Deportation und Vernichtung im KZ -1965 Bundesverdienstkreuz - starb 1974 in Hildesheim



Die Weiße Rose

Idee und Umsetzung von vier Schülern der Klasse 10b.

Das Bild wird in Kürze durch professionelle Sprayer auf die Ausstellungswand projeziert.


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